"Brauchen wir also Glocken?"

[Text: Rebecka Haase, Bilder H.J. Wagner]

Mit dieser Frage wandte sich Weihbischoff Otto Georgens an die rund 800 Teilnehmer der Heiligen Messe im Festzelt auf dem Alten Markt zur Weihe der neuen Glocken für St. Andreas.

In lockerer Art trug er die Geschichte der Glocken vor, die erst im 5. Jahrhundert durch Wandermönche Einzug in den mitteleuropäischen Kirchen hielten.

„Das Lied der Glocke ist eng verwoben mit der kirchlichen und mit der weltlichen Geschichte.“

In früheren Zeiten, in denen die Menschen noch keine Armbanduhren, geschweige denn Handy’s hatten, begleiteten die Glocken die Menschen in ihrem ganzen Leben.
Die Glocken läuteten zum Arbeitsbeginn, zur Pause und zum Feierabend; sie läuteten aber auch Ratssitzungen ein und im Kirchenleben läuten sie noch heute zur Taufe, Hochzeit und Beerdigung und natürlich zum Gottesdienst.

Otto Georgens betonte aber in seiner Predigt, dass Glocken weit mehr als reine Zeitmessung bedeuteten und zitierte aus dem Gebet zur Glockenweihe, wonach sie „die Säumigen mahnen, die Mutlosen aufrichten, die Trauernden trösten, die Glücklichen erfreuen und die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleiten“.

Die Glocken seien ein Anachronismus in unserer Zeit, das Glockenläuten sei ein Fremdkörper, aber es sei der Klang der Ewigkeit.

Danach erfolgte die Glockenweihe der vier Glocken, deren Guss durch die Spenden vieler Privatleute, durch Schulen, Unternehmen und Benefizkonzerte, aber auch der Stadt Landstuhl erst möglich geworden war.



Mucksmäuschenstill war es im voll besetzten Zelt, nur der Regen prasselte unaufhörlich auf die Zeltplane, als Georgens die vier Glocken hintereinander anschlug.

Und alle Besucher zeigten durch ihren Applaus: Ja, wir brauchen Glocken!

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