Ausbau der alten Glocken der St. Andreas Kirche in Landstuhl
[Text und Fotos Wagner]
Fotogallerie in Bearbeitung (R. Anders 1.10.12)
Nun war es soweit.
Schon seit Tagen stand das Gerüst. Die Vorbereitungen zum Ausbau der alten Glocken im Innern des Turmes der St. Andreas Kirche in Landstuhl waren abgeschlossen.
Kran und LKW standen zum Abtransport der Glocken in der Kirchenstraße, die Männer der Fa. Philipp Hörz aus Biberach waren bereit.
Als Laie sah man oben im Turm nur Chaos, dem war aber nicht so, jeder Handgriff war geplant und gewollt.
Nachdem die Glocken aus ihren Verankerungen gelöst waren, transportierten geschickt aufgehängte Flaschenzüge sie auf zwei mit Rollen versehene U-Träger.
Jetzt konnten die schweren Glocken - die Größte wog 2,7 Tonnen - per Hand hinaus auf das Gerüst geschoben werden.
Nach 91 Jahren sahen sie erstmals wieder den an diesem Tag hellblauen Himmel.
Per Funk ließ der Kranführer zentimetergenau die Kette zum Aufhängen herab.
Eng ging es zu in der Kirchenstraße. Keine der Glocken durfte ins Schwingen geraten, doch Willi von der Firma Spengler verstand sein Handwerk und beförderte alle Vier wohlbehalten hinunter auf die bereitstehenden LKW.
Annähernd 50 Zuschauer verfolgten am Morgen des 25. Juli 2012 das Geschehen.
Herr Pfarrer Michael Kühn ließ es sich nicht nehmen, die große Glocke nochmals mit einem Stück Holz zum Klingen zu bringen.
Mit einem Fäustel, durch den 1. Vorsitzenden des Fördervereins Hans-Josef Wagner angeschlagen, ertönte die Angelusglocke noch einmal über die Altstadt, bevor sie einen geeigneten Standort in Landstuhl findet.
Das noch in der Turmspitze verbliebene sogenannte „Silberglöckchen“ wird später herunter in das neue Geläut mit eingebaut.
Die neuen Kirchenglocken werden am 31.08.2012 in Maria Laach gegossen.